250 Arbeitsplätze für gefeuerte Quelle-Mitarbeiter
Unter dem Motto „Die Region hilft“ wollen mehr als 130 Unternehmen neue Jobs schaffen – OB Ulrich Maly lobt die "breite Welle der Solidarität“.
NÜRNBERG „Die Region steht zusammen“, sagte Nürnbergs OB Ulrich Maly über die „breite Welle der Solidarität“, die es mit den Quelle-Mitarbeitern gibt. Für die sind rund 250 Job-Angebote in den letzten Tagen beim Nürnberger Arbeitsamt eingegangen,
Gestern stellte Maly mit seinem Fürther Amtskollegen Thomas Jung die Beschäftigungsinitiativen der fränkischen Firmen für die rund 4000 Quelle-Mitarbeiter vor, die demnächst in Franken ihren Arbeitsplatz verlieren.
Wer genau seinen Arbeitsplatz verliert, scheint nun – nach massiver Kritik von Gewerkschaft und Betriebsrat – auch geklärt: Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg will mit etwa 4300 Beschäftigten aus ganz Deutschland ab 1. November im Internet (www.quelle.de) den Ausverkauf der rund 18 Millionen Produkte, die bei dem Versandhändler noch auf Lager liegen, bis Weihnachten abschließen. Gut 2100 Mitarbeiter werden dagegen zum 1. November gekündigt.
Allein die Teambank bietet 40 Stellen
Zu den tausenden arbeitslosen Quelle-Mitarbeitern, schätzt der Nürnberger Wirtschaftsreferent Roland Fleck, „werden zusätzlich rund 1000 Beschäftigte von diversen Zulieferbetrieben aus der Region kommen.“
Neue Arbeitsplätze will nun die von der Teambank unterstützte Initiative „Die Region hilft“ schaffen. Alleine der Ratenkreditexperte bietet 40 neue Jobs – „20 davon in der Region“, wie Teambank-Chef Teophil Graband sagte. Bisher haben sich 137 Betriebe gemeldet, die ehemaligen Quelle-Mitarbeitern eine neue Stelle anbieten. „Nach einer ersten Hochrechnung“, so die Arbeitsagentur-Chefin Elsa Koller-Knedlik, „entspricht das etwa 250 Arbeitsplätzen.“
Zu den größten Stellenanbietern gehört die Diakonie Neuendettelsau, die derzeit 6400 Mitarbeiter beschäftigt. Sie bietet 140 Ausbildungen und Umschulungen zu Altenpflegekräften und Haushaltshilfen an.
Die Städte Nürnberg und Fürth hoffen außerdem auf einen dreistelligen Millionenbetrag vom Freistaat.