2300 Mieter in Erlangen bangen um Wohnungen
Die Landesbank will ihre Immobilienfirma GBW AG bis zum Jahr 2013 verkaufen.
ERLANGEN/MÜNCHEN Mieter in Angst: Die Bayerische Landesbank strebt offenbar den Verkauf der GBW AG an. Allein in Erlangen wären davon 2300 Haushalte betroffen – bayernweit sogar 34000.
Der Mieterverein ist alarmiert. „Damit droht die Gefahr, dass Mieter zum Spielball von Altbauspekulanten werden“, heißt es in einem Brief an Ministerpräsident Seehofer. Eigenbedarfs-Kündigungen, deutliche Mieterhöhungen – das alles könnte auf die GBW-Mieter zukommen, wenn ihre Wohnungen in falsche Hände geraten.
Bemühungen um "eine sozialverträgliche Lösung"
Der Hintergrund ist komplex: Weil die Staatsregierung die massiv in Schieflage geratene Landesbank stützen musste, sind nun EU-rechtliche Wettbewerbs-Vorschriften tangiert. Konkret ist damit zu rechnen, dass die EU-Kommission Auflagen erteilt. Das kann dazu führen, dass die Landesbank sich von Beteiligungen trennen muss, die nicht ihr Kerngeschäft betreffen. So wie die GBW AG. „Aktuell gibt es keine Verkaufs-Planung“, hieß es zwar gestern bei der LB. Doch Michael Kemmer, Vorstandschef der BayernLB, räumt ein, „dass ein Verkauf grundsätzlich bis zum Jahr 2013 angestrebt wird“. Man werde sich bemühen, eine sozialverträgliche Lösung zu suchen.
Jetzt fordern Mieterschützer vom Freistaat, den verunsicherten Mietern eine Garantie zu geben. Gleichzeitig wird eine Unterschriftenaktion vorbereitet. Schutz vor Luxusmodernisierung und Kündigung? Darauf können die Mieter im Moment nur hoffen. J. Lenders