2:3! Tolle Tiger sterben den "plötzlichen Tod"

HANNOVER - Unglücklicher Playoff-Fehlstart für die Truppe von Andreas Brockmann. Hannovers David Wolf macht im drittlängsten Spiel der DEL-Geschichte erst nach 109 Minuten den Sack zu.
Das war nichts für schwache Nerven. Drei Verlängerungen waren nötig bis im ersten Viertelfinalspiel der Thomas Sabo Ice Tigers gegen die Hannover Scorpions ein Sieger feststand. Und der hieß nach 109 Minuten, dem drittlängsten Spiel der DEL-Geschichte, beim 3:2 in der Tui-Arena am Ende Hannover. Damit hat die die Truppe von Trainer Andreas Brockmann einen Fehlstart in die Playoffs hingelegt. Die 100 mitgereisten Nürnberger Fans auf der Tribüne, inklusive Königstiger Thomas Sabo, feierten die Noriscracks ob ihrer couragierten Leistung dennoch mit Standing Ovations.
Keeper Ehelechner unter Dauerfeuer
Spannung und Dramatik pur. Bereits das erste Duell hat Appetit auf die Playoffs gemacht. Von Beginn an war es ein von Disziplin geprägtes Spiel mit hohem Tempo und großem Einsatz auf beiden Seiten. Dass im ersten Drittel keine Tore fielen, lag auch an den beiden souverän haltenden Torhütern. Sowohl Nürnbergs Patrick Ehelechner als auch Hannovers Travis Scott gaben sich nicht den Hauch einer Blöße. Und was Ehelechner angeht, war im zweiten Akt Schwerstarbeit angesagt. Denn die Scorpions dominierten jetzt die Partie klar – und der Tigers-Keeper stand unter Dauerfeuer. Doch mit einer gekonnten Mischung aus Superreflexen und Bierruhe bewahrte Ehelechner die Noris-Cracks wiederholt vor einem Rückstand.
Leebs Tor rettete die Tiger in die Verlängerung
Die Tigers kamen angesichts der geballten Scorpions-Offensive nur zu gelegentlichen Entlastungs-Angriffen – dabei jedoch zur glücklichen 1:0-Führung. Über Shane Peacock und Eric Chouinard kam der Puck zu Stefan Mann. Dessen Zuspiel landete bei Adrian Grygiel. Der fuhr hinten um den Hannoveraner Kasten herum und war per Bauerntrick ins lange Eck erfolgreich – 1:0 (39.). Allzu lange durften sich die Brockmanner freilich nicht über diese Führung Freude. Ben Cottreau glich nur 40 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels zum 1:1 aus. In Überzahl, weil Alain Nasreddine noch eine Strafe aus dem zweiten Akt abbrummte (41.). Nürnbergs Antwort: Ein Pfostentreffer von Dan Spang. Allerdings mit Folgen, denn im Gegenzug traf David Wolf zum 1:2 (49.). Die Vorentscheidung? Mitnichten! So schnell lassen sich Tiger nicht das Fell über die Ohren ziehen. Greg Leeb staubte nach einem Zuspiel von Bruder Brad zum 2:2 (53.l) ab. Sekunden später scheiterter Bad Leeb nach einem Solo an Scott – Verlängerung bis das nächste Tor fällt.
Und das dauerte. Erst in der 109. Minute machte der erst 20-jährige David Wolf den Sack zu und bescherte seinen Trainer Hans Zach doch noch einen erfreulichen 61. Geburtstag. Auf Nürnberger Geschenke beim ersten Tiger-Heimspiel am Donnerstag in der Arena Nürnberger Versicherungen sollte Zach allerdings besser nicht hoffen.