2:2! Club verschenkt Sieg gegen Werder

Der 1. FC Nürnberg spielte gegen Bremen stark, erzielte zwei Tore und sah bis kurz vor Schluss wie der sichere Sieger aus. Doch dann bezahlte die Oenning-Elf für eine kleine Unachtsamkeit in der Abwehr teuer.
von  Abendzeitung
Christian Eigler (m) erzielt das 1:0, Sein Kollege Bunjaku jubelt.
Christian Eigler (m) erzielt das 1:0, Sein Kollege Bunjaku jubelt. © dpa

NÜRNBERG - Der 1. FC Nürnberg spielte gegen Bremen stark, erzielte zwei Tore und sah bis kurz vor Schluss wie der sichere Sieger aus. Doch dann bezahlte die Oenning-Elf für eine kleine Unachtsamkeit in der Abwehr teuer.

Oh je Club, das war bitter! 93 Minuten lang sah die Mannschaft von Trainer Michael Oenning im Duell gegen die haushohen Favoriten aus Bremen nach den beiden Toren von Christian Eigler und Albert Bunjaku wie der sichere Sieger aus. Bis Werder-Stürmer Aaron Hunt quasi in der letzten Sekunde Maß nahm und mit seinem zweiten Tor an diesem Nachmittag die 42.258 euphorisierten Zuschauer im easyCredit-Stadion aus allen Träumen riss.

Dabei wären drei Punkte mehr als verdient gewesen. Denn der Club ließ sich die 0:3-Pleite vom letzten Spieltag in Hoffenheim nicht anmerken, sondern knüpfte stattdessen an seine starke Leistung beim 3:0 vor zwei Wochen gegen Hertha BSC Berlin an und überzeugte durch leidenschaftlichen Kampf und Siegeswillen. Einziges Manko: Die schwache Chancenverwertung.

Eigler nutzt Wiese-Fehler

Die Überraschung, die Oenning gegen den Favoriten von der Weser versprochen hatte, stellte sich schon nach drei Minuten ein. Eigler nutzte ein Werder-Missverständnis zwischen Naldo und Torhüter Tim Wiese und brachte Nürnberg mit seinem ersten Saisontor in Führung. Nach dem Bremer Torgeschenk hätte Bunjaku (12.) das 2:0 machen müssen. Der Schweizer, der beim 3:0 gegen Hertha zwei Tore erzielt hatte, scheiterte jedoch freistehend am glänzend reagierenden Wiese. Clemens Fritz, der einen weiten Abschlag von FCN- Schlussmann Raphael Schäfer falsch berechnete, hatte die Großchance vorbereitet.

Zwei Minuten später wieder Jubel bei den Club-Fans, doch der allgemein recht unglücklich agierende Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) gab den Treffer von Bunjaku wegen angeblichen Handspiels des Schützen nicht. Vom Pokalsieger aus Bremen war in der ersten Halbzeit wenig zu sehen. Bis zum Pausenpfiff erspielten sich die im Angriff total harmlosen Hanseaten eine einzige Torchance durch Markus Rosenberg (34.). Die kontrolliert nach vorne stürmenden Franken besaßen dagegen weitere gute Möglichkeiten, aber Peer Kluge (28.) traf nur den Pfosten und Marek Mintal (29.) zielte knapp am Werder-Tor vorbei. Danach markierte Bunjaku nach Eckstoß von Mike Frantz per Kopf sein viertes Saisontor, und diesmal zählte der Treffer.

Bunjaku trifft wieder

Ohne Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier, der zuletzt wegen einer Gras-Allergie fehlte und in der 36. Minute für Juri Judt Platz machte Nürnberg auch nach der Pause Druck. Doch Werder wehrte sich. Den Anschlusstreffer verhinderte die Querlatte des Nürnberger Tors nach einem Kopfball von Naldo (51.). Im Gegenzug vergab Marek Mintal gegen den starken Wiese das 3:0. Aber Bremen mit dem eingewechselten Tim Borowski gab nicht auf - Judt (60.) kratzte einen Schuss von Mesut Özil von der Torlinie. Dann aber klärte er in der letzten Minute einen Ball aus dem eigenen 16er direkt vor die Füße von Hunt, der sich für das Geschenk mit einem schönen Schlenzer in den Winkel bedankte - 2:2! Aus der Traum vom ersten Club-Sieg gegen einen der Großen der Liga.

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