19.000 Euro – so viel müssten Hausfrauen im Jahr verdienen

NÜRNBERG Er wäscht und bügelt, sie putzt und kocht: So könnte Arbeitsteilung im Haushalt aussehen. Doch in der Realität ist das meist anders! Das „bisschen“ Haushalt ist überwiegend Frauensache. Eine aktuelle Studie bestätigt: „Unbezahlte Arbeit ist weiblich.“ Noch immer greifen vor allem die Frauen zu Kochtopf, Lappen und Bügeleisen. Die Männer dagegen lümmeln nach Feierabend lieber auf der Couch.
Das überrascht viele sicher nicht, wirklich ärgerlich sind aber die Folgen: Die Zusatzarbeit ist ein Karrierekiller! Das ergab eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Frauen fehlt demnach die Zeit für den Beruf – Weiterbildung und Überstunden bleiben auf der Strecke.
Karrierekiller Hausarbeit
Für sie ist das doppelt ärgerlich: Nicht nur, dass der Karrieresprung und damit die Gehaltserhöhung ausbleibt, auch die Hausarbeit bleibt unbezahlt. Dafür gehen pro Woche im Schnitt 18 Stunden drauf. Kassierte eine Hausfrau dafür einen Durchschnitts-Lohn, wie er in der Industrie bezahlt wird (rund 20 Euro/Stunde brutto), so käme sie auf immerhin rund 19.000 Euro Jahreseinkommen!
Tatsächlich bekommt sie Hausfrau aber keinen Cent! Oft mangelt es auch noch an Anerkennung. Nur knapp ein Fünftel der Frauen finden laut einer Vorwerk Familienstudie, dass ihre Leistungen gewürdigt werden. Rund 70 Prozent der Frauen arbeiten nicht nur, sondern versorgen nebenbei auch noch Nachwuchs, Oma und Opa, Ehemann, Haustiere, Garten und den Haushalt. Der Göttergatte ist weit weniger aktiv: Ab und zu bringt er den Müll raus, nimmt die Steuererklärung oder einen Schraubenzieher in die Hand. Nur wenige Männer helfen in allen Bereichen gleichberechtigt mit.
Auch Sie schuften zuhause ohne Geld? Wie viel Sie verdienen könnten, lesen Sie in der Printausgabe der Abendzeitung Nürnberg vom 17. Mai.