19-Jähriger schießt Freund versehentlich ins Auge

Eine Schussverletzung und ein unauffindbarer Täter haben der Polizei in Würzburg tagelang Rätsel aufgegeben. Jetzt ist klar: Der eigene Freund hat geschossen.
von  dpa
In Würzburg hantierten ein 16-Jähriger und ein 19-Jähriger mit einer Schusswaffe - mit fatalen Folgen.
In Würzburg hantierten ein 16-Jähriger und ein 19-Jähriger mit einer Schusswaffe - mit fatalen Folgen. © Federico Gambarini, dpa

Bürgstadt/Würzburg Tagelang litt ein 16-Jähriger im unterfränkischen Bürgstadt (Kreis Miltenberg) unter Schmerzen hinter dem Auge, dann entdeckte ein Arzt den Grund dafür: Hinter dem Auge steckte die Kugel einer Luftdruckpistole. Da der Einschusskanal direkt oberhalb des Jochbeins lag, war von außen keine Schussverletzung am Auge ersichtlich. Der Polizei teilte der 16-Jährige zunächst mit, er habe vor einem Schnellrestaurant einen stechenden Schmerz im Auge bemerkt, als unmittelbar neben ihm und seinen Freunden ein Auto mit quietschenden Reifen davonfuhr.

Mit dieser Lüge wollte der Angeschossene seinen 19 Jahre alten Freund decken. Tatsächlich aber hielten sich die beiden mit Freunden in einer Wohnung auf, tranken Alkohol und spielten mit der Luftdruckpistole eines anwesenden 23-Jährigen Bekannten. Als der 19-Jährige mit der Waffe hantierte, löste sich der Schuss. „Als er später in der Presse las, dass die Polizei nach dem großen Unbekannten fahndet, der draußen auf Jugendliche schießt, hat er ein schlechtes Gewissen bekommen und sich gestellt“, sagte Polizeikommissar Michael Zimmer. Ermittlungen wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung wurden eingeleitet.

 

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