1,8 Prozent Plus sind Einzelhandel zu wenig
NÜRNBERG Gebremste Investitionen, stabiler Personalbestand: Der mittelfränkische Einzelhandel zog gestern Jahresbilanz. Trotz 1,8 Prozent Umsatzplus sind die 200 Unternehmen der Branche alles andere als zufrieden: „Die Ertragssituation ist nach wie vor unbefriedigend“, so Uwe Werner, Chef des Handelsverbands.
Die Einzelhändler hätten nur 3,0 Prozent des Umsatzes als Gewinn verbucht. Besonders die einzelnen Branchen klaffen weit auseinander. So stehen vor allem für Buchhändler harte Zeiten an: Gegenüber dem Vorjahr brach ihr Umsatz um 5,3 Prozent ein. Dagegen punkteten Juweliere und Schuhhändler: Der Verkauf von Schmuck, Uhren (+ 13,5%) und auch Schuhen (+10,8) stieg enorm.
Finanzkrise bremst Investitionen noch immer
Auch Baubedarf, Kosmetik und Bekleidung war mit 5 bis 7 Prozent Zuwachs im Vergleich zu 2010 stark gefragt. Hingegen stagnierten Möbel und Unterhaltungselektronik. Bei Nahrungs- und Genussmitteln ging es um 3 Prozent bergab. Bei Investitionen bremse noch immer der Schatten der Finanzkrise die Betriebe.
Insgesamt erzielte die Branche mit ihren 7900 Verkaufsstellen auf 2,5 Millionen Quadratmeter in Mittelfranken einen Umsatz von 8,9 Milliarden Euro. „2010 war ein Jahr der Normalisierung“, so Werner. In Ballungsräumen wie Nürnberg laufe es besser als im Umland. Für 2011 hoffen die Einzelhändler auf ein gutes Konsumklima. Werner: „Einkaufen ist bekanntlich Psychologie: Wer guter Stimmung ist, dreht den Euro nicht zweimal um.“
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