Autobahn 93: 18-Jähriger ohne Führerschein schleust elf Menschen im Fünfsitzer ein

Kiefersfelden - Der Fahrer war erst 18 Jahre alt und hat keinen Führerschein: Beamte der Bundespolizei haben bei Grenzkontrollen an der Autobahn 93 elf geschleuste Personen – unter ihnen drei Minderjährige – aus einer höchst gefährlichen Situation befreit.
Schleusung auf der A93: Insgesamt zwölf Menschen in Pkw mit fünf Sitzen
Die elfköpfige Migrantengruppe sei zusammen mit einem syrischen Fahrer in einen Pkw gezwängt worden, der lediglich fünf Sitzplätze hatte, teilte die Bundespolizei mit.

Nach Angaben der Insassen soll nahe der ungarischen Grenze sogar noch eine vierköpfige Familie in dem Auto gesessen haben, hieß es weiter. Diese soll der Tatverdächtige nach einem Streit über die Platzsituation am Samstag alleine weggefahren haben. Der Verbleib der Familie sei unklar.
Illegale Anreise nach Deutschland: Türkische und syrische Staatsbürger im kontrollierten Pkw
Die restlichen elf Menschen mussten in einem Wald warten und wurden später wieder mitgenommen, wie es weiter hieß. Die eingeschleusten Menschen sind nach eigenen Angaben türkische und syrische Staatsbürger.
Die acht Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 43 Jahren sowie die drei Minderjährigen (14, 15 und 16 Jahre alt) verfügten nicht über die erforderlichen Einreisepapiere.
In U-Haft: 18-jähriger Fahrer soll im Auftrag einer Schleuserorganisation gehandelt haben
Der mutmaßliche Schleuser wurde bei der Kontrolle bei Kiefersfelden von der Bundespolizei festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Der 18-Jährige, den Angaben zufolge ein syrischer Staatsbürger, war selber illegal in Deutschland und soll im Auftrag einer Schleuserorganisation gehandelt haben.
Gegen ihn wird wegen des Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden und unmenschlichen Bedingungen, versuchter illegaler Einreise und Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Einer der eingeschleusten Menschen wollte kein Asyl und wurde an die österreichische Polizei überstellt.