175 Jahre Walhalla: Großes Fest ohne Strauß
Donaustauf - Sie ist eines der bedeutendsten Nationaldenkmäler der Bundesrepublik und lockt jedes Jahr rund 130.000 Besucher: die Walhalla auf dem Bräuberg in Donaustauf nahe Regensburg. Der Ruhmestempel im griechischen Stil thront auf einem Hügel über der Donau. Am Montag feierten Politiker und Prominente das 175. Eröffnungs-Jubiläum der Walhalla – geladen hatte Hausherr Markus Söder (CSU). Das Denkmal steht unter der Obhut der Bayerischen Schlösserverwaltung, diese gehört zu Söders Finanzressort.
Der bayerische König Ludwig I. ließ für „bedeutende Persönlichkeiten teutscher Zunge“ die Walhalla zwischen 1830 und 1842 von seinem Hofbaumeister Leo von Klenze erbauen. Der Architekt verwirklichte auch Ludwigs Traum vom "neuen München" – ob Alte Pinakothek, Glyptothek oder der Monopteros im Englischen Garten: Das alles hat Klenze entworfen.
Zu den in der Walhalla Geehrten gehören Kaiser und Könige, Künstler wie Albrecht Dürer, Forscher wie Wilhelm Conrad Röntgen oder die von den Nazis ermordete Widerstandskämpferin Sophie Scholl von der "Weißen Rose".
König Ludwig selbst legte fest, dass alle Geehrten mindestens 20 Jahre tot sein müssen, ehe ihr Abbild in die Walhalla aufgenommen wird. Die Entscheidung, welche Büsten neu aufgestellt werden, trifft die Staatsregierung nach einem langwierigen Verfahren.
Insgesamt erinnern 130 Büsten und 65 Gedenktafeln in der marmornen Ruhmeshalle an Geistesgrößen der Vergangenheit. Franz Josef Strauß ist (noch) nicht dabei, obwohl sich Minister Söder – der einst selbst ein Poster des langjährigen CSU-Chefs überm Bett hängen hatte – seit Jahren dafür einsetzt. Er dürfe zwar das Nationaldenkmal an der Donau verwalten, sagt Söder, aber nicht entscheiden, wer reinkommt.
Bis Sonntag haben Besucher freien Eintritt in die Walhalla.
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