150 Millionen: Unsere Messe baut die Krise einfach weg!

In zwölf Jahren wollen die Nürnberger unter den Top 10 in der Welt sein – Rekord-Ergebnis für das Jahr 2008.
NÜRNBERG „Wir sind grundsätzlich ein optimistischer Verein“, sagt Nürnbergs Messe-Chef Bernd A. Diederichs über sich und seine 285 Mitarbeiter. Deshalb redete er auf der Jahres-Pressekonferenz so gut wie gar nicht über die Wirtschaftskrise. Sondern lieber über seine guten Zahlen – und vor allem über seine Ziele: In zwölf Jahren will die NürnbergMesse eine der zehn größten Messe-Gesellschaften der Welt sein, die Nummer 5 in Deutschland – und ihren Jahres-Umsatz auf 300 Millionen Euro verdoppeln!
Um an den Konkurrenten Berlin und Köln vorbeizuziehen, wird in den nächsten Jahren kräftig investiert. Allein 150 Millionen Euro fließen in die Modernisierung des Messe-Geländes. Schon in einigen Wochen startet der Umbau des Eingangs und Kongress-Zentrums Mitte. Kostenpunkt: 55 Millionen Euro – die Messe-Macher bauen die Krise einfach weg!
Für weitere 150 Millionen Euro will Diederichs im In- und Ausland Messe-Konzepte aufkaufen. Der Messe-Boss genießt bei seinem ehrgeizigen Expansionskurs ausdrücklich die Rückendeckung seiner beiden Gesellschafter – zu gleichen Teilen der Freistaat Bayern und die Stadt Nürnberg.
Die Münchner Messe-Gesellschaft schwächelt
Bayerns Umweltminister Markus Söder, erst seit drei Wochen Aufsichtsrats-Chef, sah sich bei seinem ersten Termin gleich als „Botschafter guter Nachrichten“: Die NürnbergMesse hat 2008 ihren Umsatz um 20 Prozent (!) auf 150 Millionen Euro gesteigert. 24400 Aussteller, 895000 Fachbesucher, 885000 Quadratmeter verkaufte Ausstellungsfläche – überall wurden neue Rekorde aufgestellt.
Kein Wunder, dass Söder die Messe als „Juwel“ bezeichnete. Die Messe habe „Schrittmacher-Funktion“ für die ganze Region, ein unverzichtbarer Platz für neue Ideen.
Im Hinblick auf die konkurrierende Messe München sagte Söder, nicht das größere Institut sei 2008 am erfolgreichsten gewesen, sondern das am besten organisierte: Die Münchner Messe-Gesellschaft musste 2008 einen Umsatz-Rückgang auf knapp 200 Millionen Euro hinnehmen.
Im Jahr 2009 wartet die NürnbergMesse mit vier neuen Veranstaltungen auf: Im Vorfeld der BioFach im Februar gibt es eine internationale Nachhaltigkeits-Konferenz, eine Messe im März widmet sich dem Thema „Leben ab 50“, und ein Kongress beschäftigt sich im September mit Wärmepumpen. Außerdem ist es gelungen, den wichtigsten Bereich der eingestellten Computermesse „Systems“ nach Nürnberg zu holen. Die „it-sa“ zeigt vom 13. bis 15. Oktober Neuheiten bei der Computer-Sicherheit.