140 Jahre deutsche Bahn-Geschichte wurden gesprengt

Das nur 16 Meter lange „Felsentor“ im Naabtal war Deutschlands kürzester Eisenbahn-Tunnel.
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Das Felsentor bei Etterzhausen: Auf der Bahnstrecke von Nürnberg nach Regensburg passierten die Züge 140 Jahre lang Deutschlands kürzesten Eisenbahntunnel.
dpa Das Felsentor bei Etterzhausen: Auf der Bahnstrecke von Nürnberg nach Regensburg passierten die Züge 140 Jahre lang Deutschlands kürzesten Eisenbahntunnel.

Das nur 16 Meter lange „Felsentor“ im Naabtal war Deutschlands kürzester Eisenbahn-Tunnel.

ETTERZHAUSEN Von Deutschlands kürzestem Eisenbahn-Tunnel, dem „Felsentor“ bei Etterzhausen, ist 140 Jahre nach dem Durchstich nur noch ein Haufen Geröll übrig. Mit 1,7 Tonnen Sprengstoff wurde gestern der nur 16 Meter lange Mini-Tunnel aurf der Bahnstrecke Nürnberg-Regensburg zerstört. Der 20 Meter hohe Felsvorsprung nahe Regensburg wurde in 11000 Tonnen Gesteinsbrocken verwandelt. Einige hundert Schaulustige verfolgten das Spektakel aus etwa 800 Metern Entfernung.

Die Deutschen Bahn AG will mit der 1,3 Millionen Euro teuren Sprengung des sogenannten Felstores die regelmäßig anfallenden Sanierungskosten für das Gestein einsparen. Die Experten hatten für den Industriesprengstoff, wie er sonst im Bergbau verwendet wird, etwa 240 Löcher bis zu 36 Meter tief in den steinigen Untergrund gebohrt. Bei der Aktion versagte zunächst ein Zündkreis. So wurde ein kleinerer Teil des Felsens erst im zweiten Durchgang endgültig gesprengt. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Ladung nicht zündet“, sagte Bahnsprecher Michael Baufeld.

Vorher sah der Felsen wie ein Kunstwerk von Verpackungskünstler Christo aus: Er war mit großen Planen abgedeckt, damit die Steine bei der Detonation nicht weit fliegen konnten. Der Tunnel stand im Naabtal an einem Hügel. Nach die Sprengung rutschte das Gestein den Abhang hinunter. 

In den nächsten Tagen wird die Bahnstrecke frei geräumt, vom 7. Juni an sollen wieder Züge fahren. dpa/azn

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