14-Jähriger legt Feuer in Berghütte - seine Freunde fliehen

War es Dummheit oder Vorsatz? Ein 14-jähriger Schüler aus Mindelheim hat in der Alpenvereinshütte im Kleinwalsertal Feuer gelegt - eine Frau aus der 30-köpfigen Gruppe, die dort Weihnachtsferien machte, entdeckte das Feuer rechtzeitig. Die Feuerwehr ist entsetzt.
von  Abendzeitung

KLEINWALSTERTAL - War es Dummheit oder Vorsatz? Ein 14-jähriger Schüler aus Mindelheim hat in der Alpenvereinshütte im Kleinwalsertal Feuer gelegt - eine Frau aus der 30-köpfigen Gruppe, die dort Weihnachtsferien machte, entdeckte das Feuer rechtzeitig. Die Feuerwehr ist entsetzt.

Laut Feuerwehr Riezlern legte der Schüler den Brand gegen 19. 30 Uhr. Mit ihm waren 29 andere Urlauber aus Memmingen und anderen Teilen Deutschlands in der Hütte in Hirschegg im Kleinwalsertal. Sie wollten dort ihre Weihnachtsferien verbringen. Laut Deutschem Alpenverein DAV waren es Familien - in der Hütte waren also viele Kinder. Einer von ihnen war der Zündler: Der Bub aus Mindelheim (Unterallgäu) hatte ein brennendes Papier in das Rohr einer Wand im ersten Stock gesteckt - die Holzhütte fing sofort Feuer.

Laut Polizei entstand zunächst ein Schwelbrand. Der breitete sich schnell in die oberen Etagen aus und sorgte für starken Rauch. Danach fraß sich das Feuer durch die Zwischenräume des Hauses bis hinauf ins Dachgeschoß. Dort ging es gleich richtig los: Die Flammen wurden schlagartig größer, der Brand war voll entfacht.

"Das hätte eine Katastrophe geben können"

20 Minuten später, um 19. 50 Uhr, entdeckte eine 43-Jährige das Feuer. Sie warnte alle Bewohner, die Gruppe des Deutschen Alpenvereins flüchtete ins Freie. Einige Gäste versuchten vergeblich, die Flammen mit dem Gartenschlauch zu löschen.

Auch die Feuerwehr aus Hirschegg und zwei weiteren Gemeinden hatte es sehr schwer. Der Einsatz dauerte drei Stunden. Der Grund: Minus 12 Grad. Durch die Kälte fror das Löschwasser in den Schläuchen immer wieder ein. Die 30 Urlaubsgäste wurden in Notunterkünfte gebracht. Keiner wurde verletzt - ein Feuerwehrmann ist trotzdem entsetzt: "Das war heftig. Wenn das ein paar Stunden später passiert wäre, wenn alle geschlafen hätten, hätte es eine Katastrophe gegeben."

Am Montagnachmittag wurde der Bub vernommen. Laut Polizei Hirschegg ist er strafmündig, sie hat Strafanzeige wegen vorsätzlicher Brandstiftung gestellt. Die Staatsanwaltschaft Feldkirch ermittelt. Wie hoch der Schaden ist, bleibt unklar. "Auf jeden Fall hoch", sagt DAV-Sprecherin Andrea Händel. Es hätte aber weitaus schlimmer kommen können.

Thomas Gautier

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