13 Jahre nach Bruno: Keine Angst vor neuem Bären

Unweit der deutschen Grenze tappt ein Bär in eine Fotofalle. Erinnerungen werden wach: Vor 13 Jahre hielt Braunbär Bruno wochenlang die Behörden in Bayern in Trab. Er endete ausgestopft im Museum. Kommt nun wieder ein Bär - und wie könnte das ausgehen?
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der ausgestopfte Braunbär "Bruno", aufgenommen im Museum Mensch und Natur. Foto: Peter Kneffel/Archivbild
dpa Der ausgestopfte Braunbär "Bruno", aufgenommen im Museum Mensch und Natur. Foto: Peter Kneffel/Archivbild

München/Reutte - 13 Jahre nach dem Abschuss von Braunbär Bruno in Oberbayern bereitet sich Bayern erneut auf die mögliche Ankunft eines jungen Bären vor. Er war im österreichisch-deutschen Grenzgebiet bei Reutte in Tirol gesichtet worden. "Derzeit gibt es keine Hinweise, dass der Bär die Grenze nach Bayern passiert hat", sagte ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums am Mittwoch.

Auf den Tag genau vor 13 Jahren war der Braunbär Bruno im Rotwandgebiet erschossen worden. Er war der erste Bär, der nach 170 Jahren seine Tatzen auf bayerischen Boden setzte. Wochenlang hatten die Behörden damals versucht, den streng geschützten Bären zu fangen, der Schafe riss, Bienenstöcke plünderte und sogar durch Ortschaften marschierte. Unter anderem wurden finnische Bärenjäger mit Hunden eingeflogen, die aber kläglich scheiterten.

Anders als damals sieht sich der Freistaat heute gut auf die Ankunft eines Bären vorbereitet. Ein Managementplan regelt den Umgang mit dem Wildtier und die Schritte, falls es Probleme gibt. Derzeit stehe das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) in engem Kontakt mit den Kollegen in Österreich, sagte der Ministeriumssprecher. "Die Lage und die Entwicklung werden genau beobachtet."

Experten vermuten, dass der Bär wie Bruno aus dem italienischen Trentino kommt, wo eine größere Gruppe von Bären lebt. Es handele sich um ein etwa zwei bis drei Jahre altes männliches Jungtier auf Wanderschaft, sagte der Amtstierarzt der Bezirksverwaltung Reutte, Johannes Fritz. Das Tier verhalte sich unauffällig und scheu. Derzeit werde geprüft, ob der Bär ein Stück Rotwild gerissen habe. Der Kadaver war unweit der Stelle gefunden worden, an der die Wildkamera den Bären aufgenommen hatte. "Wir dachten beim Riss zuerst an einen Wolf, aber aufgrund des Fotos kommt natürlich auch der Bär infrage."

Laut Fritz wurde in den vergangenen 15 Jahren rund ein Dutzend Mal ein Bär in Tirol gesichtet. "In Süddeutschland muss man jederzeit auf einen Bären vorbereitet sein", sagt Roland Gramling von der Umweltorganisation WWF. "Für den Bären ist der Weg aus dem Trentino nach Bayern ein längerer, aber bestimmt nicht außergewöhnlich langer Spaziergang." Zwar sei unklar, wo der junge Bär jetzt unterwegs sei. Aber: "Bayern ist nur noch einen Sprung weg." Der Bär sei möglicherweise schon länger Richtung Norden unterwegs. "Wir gehen davon aus, dass es sich bei dem Tier um dasselbe handelt, das im Mai Spuren im Schnee im (österreichischen) Paznauntal hinterlassen hat."

Braunbär Bruno, der damals mit seiner Flucht weltweit Sympathien auf sich gezogen hatte, steht heute ausgestopft im Münchner Museum "Mensch und Natur" in Schloss Nymphenburg.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.