12-Jähriger Silbereisen

Florian Silbereisen ist sein großes Vorbild. Der zwölfjährige Quirin Weber aus der Oberpfalz will die Volksmusik-Welt erobern – mit seiner Ziehharmonika und strahlendem Lächeln.
von  dpa
Der zwölfjährige Musiker Quirin Weber. Weber gilt als möglicher neuer Star der Volksmusik.
Der zwölfjährige Musiker Quirin Weber. Weber gilt als möglicher neuer Star der Volksmusik. © dpa

Florian Silbereisen ist sein großes Vorbild. Der zwölfjährige Quirin Weber aus der Oberpfalz will die Volksmusik-Welt erobern – mit seiner Ziehharmonika und strahlendem Lächeln. Vermarktet wird er von Volksmusik-Papst Beierlein. Der sieht ihn als „Gesamtkunstwerk“.

München/Arrach – Quirin Weber sieht aus, wie Jungs in seinem Alter eben so aussehen. Er hat Gel im blonden Haar, trägt Jeans und Turnschuhe – und steht auf Heavy Metal. Doch der Zwölfjährige aus Arrach in der Oberpfalz kann auch ganz anders.

In Lederhosen und mit Ziehharmonika setzt er gerade zum großen Sprung ins Musikgeschäft an. Er will die Volksmusik-Szene erobern. An diesem Freitag (19. August) erscheint sein erstes Album mit dem Titel „Musik, fertig, los!“, an diesem Wochenende soll er in der ARD-Sendung „Immer wieder sonntags“ auftreten.

Sein Vorbild, das verrät Quirin im Interview in München der Nachrichtenagentur dpa, ist Volksmusik-Star Florian Silbereisen. „Der ist mein großes Idol. Der kann gut singen, kann gut Harmonika spielen, hat eine eigene Sendung und eine schöne Freundin.“ Quirin wäre nicht der erste Kinderstar, der es zu einer Karriere in der Volksmusik-Szene bringt.

Als 13-Jähriger brachte Stefan Mross Karl Moik mit seiner Trompete zum Weinen, und heute – Jahrzehnte später - ist er immer noch im Geschäft. Quirin hat mit vier Jahren angefangen zu singen – und gibt sich inzwischen schon wie ein alter Profi. „Meine Mutter war Gstanzl-Sängerin und hat mich oft mitgenommen.“

Er merkte sich die Gstanzl (gesungene Verse) und stand damit bald auch selbst auf der Bühne. Bei einem dieser Auftritte wurde er entdeckt und im Handumdrehen hatte er ein Vorstellungsgespräch bei der Plattenfirma Montana, die schon Stars wie Udo Jürgens und Heino unter Vertrag hatte oder Marianne und Michael. Montana-Chef Hans-Rudolf Beierlein nennt Quirin ein „Gesamtkunstwerk“.

Quirin kommt nach den Sommerferien in die siebte Klasse eines Gymnasiums. Sein Tag sieht meistens so aus: Um halb zwei kommt er von der Schule. Dann heißt es Mittagessen, Hausaufgaben machen und dann eine halbe Stunde Harmonika spielen.

Danach – so ab halb vier am Nachmittag – hat er frei. Die Schule nehme er ernst, sagt Quirin. Wenn es nämlich nicht klappt mit der Karriere im Showgeschäft, will er Anwalt werden oder Steuerberater. „Uncool“ fänden seine Mitschüler die Volksmusik nicht, sagt er.

„Sie finden das cool, so einen kleinen Superstar in der Klasse zu haben.“ Sein bester Freund komme immer mit zu seinen Auftritten, wenn Quirin mal wieder im Fernsehen war, habe er danach 40 SMS von seinen Mitschülern. Und auch auf die Mädchen macht die beginnende Karriere Eindruck.

„Die sagen dann schon manchmal: Wow, da ist der Quirin.“ Ob den Mädels das, was er macht, aber wirklich gefällt, das weiß er nicht genau. „Ich kenne mich in der Frauenwelt nicht aus.“ Auch wenn er seine berufliche Zukunft in der Volksmusik sieht - seine Freizeit sieht anders aus. Quirin fährt auf dem Grundstück seiner Eltern Cross-Motorrad, ist bei der Wasserwacht und trifft sich gerne mit Freunden.

„In meiner Freizeit höre ich andere Musikrichtungen – eigentlich die aktuellen Hits und hauptsächlich Metal.“ Ein bisschen Abwechslung tue gut, sagt der Zwölfjährige. „Dass da nicht gesungen wird in der Metal-Musik, sondern hauptsächlich geschrien, das gefällt mir.“ Seine Lieblingsbands sind Korn und Slipknot.

Beruflich will Quirin aber in der Volksmusik bleiben. „So lange zu schreien, das würde ich nicht aushalten. In der Volksmusik kann man einfach singen – und das ist schön beruhigend und macht auch ganz viel Spaß.“

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