10.700 Kilometer in 17 Tagen

Von Russland nach China: Enduro-Fahrer Robert Labinsky aus Fürth ist mit seiner KTM bei der Rallye „Transorientale“ dabei - dem längsten Offroad-Rennen der Welt.
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Lust auf Abenteuer: Der Fürther Robert Labinsky nimmt mit seiner KTM unter anderem die Wüste Gobi unter die Räder. Wir wünschen gutes Gelingen und gesunde Heimkehr.
Privat Lust auf Abenteuer: Der Fürther Robert Labinsky nimmt mit seiner KTM unter anderem die Wüste Gobi unter die Räder. Wir wünschen gutes Gelingen und gesunde Heimkehr.

FÜRTH/ST. PETERSBURG - Von Russland nach China: Enduro-Fahrer Robert Labinsky aus Fürth ist mit seiner KTM bei der Rallye „Transorientale“ dabei - dem längsten Offroad-Rennen der Welt.

17 Tage, 10.700 Kilometer, drei Länder – die Rallye „Transorientale“ ist das längste Offroad-Rennen der Welt. Als der Tross von rund 500 Rallye-Verrückten mit Autos, LKWs und auf Motorrädern am 12. Juni von Russland aus über Kasachstan nach China auf den Weg machte, war der Fürther Robert Labinsky mit am Start.

Im Januar stand Labinsky mit seiner KTM in Lissabon, die Startnummer bereits aufgeklebt, um sich seinen Traum vom zweiten Start bei der Rallye Dakar nach 1987 zu erfüllen. Doch wegen Terrorgefahr fand die wohl berühmteste Rallye der Welt nicht statt. „Die Enttäuschung war groß“, erklärt Labinsky, „denn die Dakar lässt einen nicht mehr los.“

Er schwärmt von 1987, als die Rallye noch Paris-Dakar hieß, und den Fahrern den Kontrast zwischen der westlichen Welt und Afrika vor Augen führte. „Ich habe drei Wochen nicht geduscht“, erinnert sich der Inhaber eines Motorradhandels, „da lernt man es zu schätzen, dass man zuhause nur am Wasserhahn drehen muss.“

50.000 Euro und neun Monate Vorbereitung

Er berichtet von den Einheimischen, die die Fahrer zu sich nach Hause einluden: „Aber das ging ja nicht“, lacht Labinsky, „schließlich war das ein Rennen.“ An die Platzierung kann er sich nach 20 Jahren nicht mehr so recht erinnern, aber die „Eindrücke haben sich eingebrannt“.

Die Transorientale ist mehr als nur ein Trostpflaster. Schon eher ein „Abenteuerurlaub“ für den 43-Jährigen und seine nicht minder Motorrad-begeisterte Ehefrau, die ihn im Versorgungs-Truck begleitet. „Die Transorientale hat mich schon immer gereizt“, erzählt Labinsky, „man kommt durch Länder, in die man normalerweise nicht fährt.“

Was ihn jetzt erwartet, davon konnte sich Labinsky keine Vorstellungen machen, „schließlich spiegelt Peking nicht ganz Asien wieder.“ Vorbereiten musste er sich trotzdem. Visa, Routen, Packlisten, Material – fast neun Monate hat es gedauert, bis er alles beisammen hatte. Nicht zu vergessen die rund 50.000 Euro, die Labinsky für sein „Projekt“ aufbringen musste.

"Die Szene ist wie eine große Familie"

„Der Eigenanteil liegt bei etwa 50 Prozent“, erklärt der Motorsport-Fan, „allein das Startgeld beträgt 14.000 Euro.“ Im Preis inbegriffen sind Verpflegung und Unterkunft im Zeltlager. Doch genau das macht für den Geschäftsmann den eigentlichen Reiz aus. „Die Rallye-Szene ist wie eine große Familie“, berichtet Labinsky vom allabendlichen Lagerfeuer, bei dem auch schon mal ein Weltmeister seine Geschichten zum Besten gibt.

Bis auf Australien hat Labinsky bereits alle Kontinente per Motorrad bereist, Schluss ist aber noch lange nicht. „Schwer zu toppen“ ist die „Transorientale“, „aber nach dem Rennen ist vor dem Rennen“, lacht Labinsky. Weg vom Kommerz großer Rennen, zurück zum Ursprung der Rallye wollte er gehen. Was das bedeutet? „Miteinander Strapazen bewältigen.“ Maja Kolonic

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