1. FC Nürnberg: „Wir dürfen nicht verlieren!“
Kapitän und Abwehrchef Andy Wolf denkt nur an den Verein. Trainer Michael Oenning würde am Sonntag auch ein Punkt reichen
NÜRNBERG Der Ernst der Lage ist bekannt. Auf Einzelschicksale wird keine Rücksicht genommen. Zu den „Oenning raus“-Rufen letzten Samstag beim 0:4-Heimdebakel gegen den Hamburger SV will Club-Kapitän Andreas Wolf „nichts sagen“. Und seine Antwort auf die Frage, inwieweit er und die Kollegen am Sonntag in Köln dem Trainer zu einer Jobgarantie verhelfen können, lautet lapidar: „In erster Linie denken wir an den Verein.“
Von einem "Endspiel" will Oenning nichts wissen
Von „Endspiel“ oder gar „Schicksalsspiel“, wie Oennings Kölner Kollege Zvonimir Soldo im Vorfeld der für beide Teams wegweisenden Partie spricht, will der FCN-Trainer nichts wissen. Den aus seiner Sicht persönlichen Stellenwert umschreibt er so: „Das ist ein Spiel, um die Vorrunde so abzuschließen, dass wir eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde haben. Die Mannschaft hat die Chance, sich selbst aus ihrer Situation befreien.“ Einer höchst bedenklichen – nach drei durch katastrophales Auftreten ausgelösten Pleiten mit 0:9 Toren.
Bei einer Niederlage "werden wir den Betrieb nicht einstellen"
„Ein gutes Ergebnis“, hebt Oenning an, „wäre, dort zu gewinnen“. Er könne aber auch mit einem Punkt leben. Weil der Anschluss zu den ebenfalls herumkrebsenden Rheinländern „dann gewahrt bleibt“. Und was passiert im Falle einer erneuten Schmach? „Dann werden wir den Betrieb nicht einstellen. Wir haben noch 17 Spiele.“
"Wir werden dem Trainer nicht die Füße wegreißen"
Ob dann allerdings noch unter seiner Führung, bleibt abzuwarten. „Spekulationen habe ich noch nie einen Nährboden gegeben“, beeilt sich Manager Martin Bader „gebetsmühlenartig zu wiederholen“. Aufsichtsratssprecher Klaus Schramm: „Wir werden dem Trainer nicht die Füße wegreißen. Er muss den Burschen aber ordentlich Dampf machen.“ Käpt’n Wolf hat’s verstanden: „Wir dürfen keinesfalls verlieren.“MaC