1. FC Nürnberg: Straftraining nach dem Breis-GAU!

Nach der 1:2-Pleite beim Konkurrenten Freiburg schrillen am Valznerweiher die Alarmglocken. Trainer Dieter Hecking setzte deshalb gestern ein 90-minütiges Straftraining für seine Profis an
von  Abendzeitung
Schlendrian in Freiburg wie beim 2:0 durch Papiss Cisse kann Club-Trainer Dieter Hecking überhaupt nicht ab
Schlendrian in Freiburg wie beim 2:0 durch Papiss Cisse kann Club-Trainer Dieter Hecking überhaupt nicht ab © Wolfgang Zink

Nach der 1:2-Pleite beim Konkurrenten Freiburg schrillen am Valznerweiher die Alarmglocken. Trainer Dieter Hecking setzte deshalb gestern ein 90-minütiges Straftraining für seine Profis an

FREIBURG 16 Punkte, 16:17 Tore – bislang war der Hauptreaktor des 1. FC Nürnberg in der Rückrunde unter seinem neuem Chef-Ingenieur Dieter Hecking erfreulich stabil gelaufen. Selbst kleinere Störfälle wie das 2:4 in Bremen oder das 0:2 gegen Wolfsburg ließen noch keine Alarmglocken schrillen. Stattdessen regierte Understatement pur am Valznerweiher. Damit ist es aber spätestens nach der völlig verdienten 1:2-Pleite beim SC Freiburg vorbei. Die Reise in den Breisgau geriet dank einem Eigentor von Dominic Maroh (4.), und dem Treffer von SC-Knipser Pappis Demba Cissé (60.) zum absoluten „Breis-GAU“!

"Man muss die Abläufe manchmal ein wenig ändern"

Und der wird Folgen haben. Heckings erste Amtshandlung nach der Aufbauhilfe für die bereits abgeschriebenen SC-Kellerkinder: Straftraining für seine Versager! Statt eines gemütlichen Auslaufens wie sonst nach den Spieltagen üblich, ließ der 45-Jährige seine Mannschaft am Sonntagmorgen 90 Minuten auf dem Trainingsplatz mächtig schwitzen. Mit Erfolg: In der Einheit war so viel Feuer drin, dass die medizinische Abteilung immer wieder eingreifen musste.

„Man muss die Abläufe manchmal ein wenig ändern. Vielleicht waren wir zu eingefahren“, erklärte Hecking seine Maßnahme. Zuvor schon hatte er bei einer ausgedehnten Mannschaftsbesprechung „deutliche Worte“ gefunden, wie Dominic Maroh bestätigte. „Der Trainer hat jedem Spieler einzeln angesprochen und ihm erklärt, was er von ihm erwartet.“

"Vielleicht müssen wir kleine Verkrampfungen lösen"

Was das sein könnte, ist offensichtlich. Zu pomadig und ängstlich hatte sein Team das vermeintliche Sechs-Zähler-Spiel gegen den nun punktgleichen Konkurrenten (28 Zähler) um den Klassenverbleib angegangen. Bis auf einen Torschuss aus 18 Metern von Albert Bunjaku (43.) und Mike Frantz’ Fahrkarte (19.) brachte der Club offensiv wenig zustande. Die Zentrale hatte sich mit Andreas Ottl und Ilkay Gündogan komplett abgemeldet. Und hinten wetteiferte Kapitän Andreas Wolf, der mit seinem katastrophalen Patzer Cissés 2:0 erst eingeleitet hatte, mit dem Rest der Abwehr um die Krone beim teaminternen Dilettanten-Ball. Erst als Maroh (79.) der Anschlusstreffer gelang, ging ein Ruck durch das Team.

Für FCN-Keeper Raphael Schäfer unverständlich: „Wir haben wieder den Beginn der Partie verschlafen und dafür die Quittung bekommen. Wir wollten es spielerisch lösen. Freiburg hat kämpferisch dagegengehalten und es uns vorgemacht. Vielleicht müssen wir im Kopf eine kleine Verkrampfung lösen.“ Dafür wird Hecking schon sorgen. Krischan Kaufmann

Mehr über den Club und was Dominic Maroh über sein Eigentor sagt, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Montag, 19. April.

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