1. FC Nürnberg: Schwarze Null ist oberste Pflicht

Sonst drohen bei Abstieg „Bedingungen“ der DFL. In Liga eins bleibt’s bei den üblichen Auflagen
von  Abendzeitung
Auch für die Zweite Liga finanziell gerüstet: Ralf Woy.
Auch für die Zweite Liga finanziell gerüstet: Ralf Woy. © bayernpress

Sonst drohen bei Abstieg „Bedingungen“ der DFL. In Liga eins bleibt’s bei den üblichen Auflagen

NÜRNBERG/FRANKFURT Mit 5,8 Millionen Euro Miesen, aufgelaufen in der mit sehr hohem wirtschaftlichen Risiko in Angriff genommenen Aufstiegssaison 2009/10, gilt der Club noch lange nicht als Sorgenkind im Lizensierungsverfahren der DFL. FCN-Finanzchef Ralf Woy ist jedenfalls überzeugt, dass in der laufenden Spielzeit keine neuen Schulden dazu kommen werden: „Die schwarze Null ist und bleibt das erklärte Ziel“ – neben dem Klassenverbleib im Oberhaus. Logisch.

Woy: Club könnte selbst in Liga zwei oben mitspielen

Denn bei Abstieg hätte der Club in Sachen Lizenz mit einer so genannten „Bedingung“, einer unbedingt zu erfüllenden Pflicht, zu kämpfen. Dem Vernehmen nach müsste den Lizenzhütern ein Transferüberschuss von rund drei Millionen Euro nachgewiesen werden. Woy sagt dazu nur: „Sollten wir, was ich nicht glaube, den schweren Gang in Liga zwei antreten müssen, würden wir dennoch ein Budget stemmen können, das es uns erlaubt, in der Tabelle oben mitzuspielen.“ Heißt: 21 Millionen Euro, knapp 50 Prozent davon entfallen auf Personalkosten; kalkulierter Zuschauerschnitt: 28.000.

Ohne Auflagen, den weit weniger dramatischen Hürden in Sachen Lizenz, kommt der Club aber auch im Oberhaus nicht davon. Veranschlagt ist eine Etaterhöhung von 30 auf 35 Millionen Euro, wobei Woy der DFL – „das bin ich seit Jahren gewohnt“ – jeweils zum Quartal einen Wirtschaftsreport vorlegen und Auskünfte über die Entwicklung der Liquidität geben muss. Zudem muss er im Nachlizensierungsverfahren, Stichtag 30. September, die tatsächlichen Aufwendungen für den Lizenzbereich nach Ablauf der Transferperiode (31. August) plausibel darstellen können.

Überschuss aus der Anleihe fließt in Nachwuchsarbeit

So weit, so gut. Oder schlecht, sollte der sportliche Super-GAU eintreten. Was jedoch den Bau des über die „Club-Anleihe“ finanzierten Funktionsgebäudes nicht behindern würde. Fast die vollen sechs Millionen Euro hat das jährlich mit sechs Prozent verzinste Wertpapier eingebracht. Mitte/Ende Mai soll das Ausschreibungsverfahren für potenzielle Bauträger anlaufen. Der Spatenstich ist für Juli/August geplant. „Die Anleihe ist Fremdkapital“, erklärt Woy, „wird aber als Gegenwert des Gebäudes in unserer Bilanz geführt.“ Überschüssiges Geld aus dem Darlehen, Baukosten etwa 4,5 Millionen Euro, „geht ausschließlich an unseren Nachwuchsbereich“, versichert Woy. Markus Löser

Mehr über den Club und warum gerade die Reservisten wie Marek Mintal im Endspurt eine große Rolle spielen, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Mittwoch, 21. April.

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