1. FC Nürnberg: Marek Mintal, der Mutmacher

Vor dem letzten Spiel des Jahres in Köln verspricht das Club-Phantom: „Wir werden alles probieren, um die Partie erfolgreich zu gestalten und wollen die Punkte unbedingt mitnehmen“
NÜRNBERG Von den immer heftiger werdenden Turbulenzen rund um den Club (siehe unten) will sich Marek Mintal nicht verunsichern lassen. Schon gar nicht vor dem „ganz wichtigen Spiel“ zum Vorrunden-Abschluss am Sonntag beim FC Köln. „Unruhe“, sagt das im bisherigen Saisonverlauf erst zweimal erfolgreiche Tor-Phantom (beim 3:0-Pokalsieg in Dresden und beim 1:2 gegen Schalke) lapidar, „diese Frage stellt man sich jeden Tag, wenn man zu wenig Punkte hat und Vorletzter ist.“
Fast beängstigend still ging es am Valznerweiher zu
In der Ruhe liegt die Kraft. Zumindest, wenn das gestrige Training als Maßstab gilt. Fast beängstigend still ging es phasenweise am Valznerweiher zu. Der lauteste war einer der Kiebitze, der sich über die Profis lächerlich machte. Als Torwart-Trainer Adam Matysek Daniel Gygax mahnte, einen kaputten Ball nicht wieder ins Spiel zu bringen, blaffte der Fan: „Das ist doch völlig egal. Ihr trefft doch mit dem oder dem nicht.“
"Köln steht mit sechs, sieben Leuten hinten drin"
Ob’s Marek gehört hat? Wohl eher nicht. Denn der 32-Jährige sagt beinahe trotzig: „Wir werden alles probieren, um das letzte Spiel erfolgreich zu gestalten. Die Punkte wollen wir unbedingt mitnehmen.“ Nur wie – gegen die Kölner Betonmischer, die drei Zähler Vorsprung haben, mit nur 15 Gegentoren jedoch die sechstbeste Defensive stellen. „Die stehen mit sechs, sieben Leuten hinten drin“, weiß Mintal. „Dafür haben sie ein bisschen Probleme nach vorne. Wir wissen, wie wir spielen wollen.“
Ob nun überfallartig im Hurra-Stil oder zunächst über kontrolliertes Spiel, lässt Marek offen. Nur so viel: Absolute Konzentration sei nötig. Was auch seine Erklärung für die ruhige Trainingseinheit am gestrigen Vormittag war.
"Hohe Niederlagen tun immer weh"
„Schon in den ersten Minuten werden wir am Sonntag sehen, welche Möglichkeiten sich für uns ergeben“, weiß der Schützenkönig im Ruhestand. Ob der Knoten bei ihm ausgerechnet vor den kalendarischen Feiertagen platzen wird, lässt er offen: „Ich freue mich, wenn ich eine Chance bekomme.“ Im gleichen Atemzug ist er so ehrlich und sagt: „Mit meiner Leistung gegen den HSV war auch ich nicht zufrieden.“ Und: „Hohe Niederlagen tun immer weh.“
Deshalb soll die Winterpause der Cluberer möglichst schmerzfrei verlaufen. „Wenn wir gewinnen, wissen wir, wo wir stehen.“ Zumindest etwas besser in der Tabelle. Allen Turbulenzen zum Trotz. Markus Löser