1. FC Nürnberg: Legenden setzen auf ein Happy End

Sasa Ciric, Reinhold Hintermaier und Dieter Eckstein sind überzeugt: Der Club bleibt drin! Trio plädiert für Einsatz von Marek Mintal gegen Köln
NÜRNBERG Drei Legenden, drei Generationen, eine Meinung: „Der Club gewinnt gegen Köln und bleibt in der Ersten Liga“, lautet der einhellige Tenor von Sasa Ciric, Reinhold Hintermaier und Dieter Eckstein vor dem Finale furioso am Samstag (15.30 Uhr) gegen die Domstädter. Und die drei ehemaligen FCN-Idole müssen es ja wissen. Schließlich haben alle während ihrer Nürnberger Jahre ausgiebig Erfahrung im Abstiegskampf sammeln dürfen. Fanliebling Ciric war sogar beim wahrscheinlich berühmtesten Absturz der Club-Historie dabei. „Bitte nicht wieder so wie 1999, sonst werde ich noch verrückt“, lautet daher auch Sasas dringlichster Wunsch. „Ich will doch am Samstag feiern!“
"Im eigenen Stadion dürfte eigentlich nichts passieren"
Bei allem Optimismus: Ein paar Zweifel bleiben dennoch. Entsetzt ist das Trio besonders von der 0:4-Demontage in Hamburg. „Der HSV war doch angeknockt. Eine clevere Mannschaft nutzt so etwas aus“, wundert sich „Eckes“ immer noch. Laut Ciric gleicht die Saison des Club mal wieder einer „Achterbahn-Fahrt“. Nach einer miserablen Hinrunde mit lediglich zwölf Punkten, folgte unter Trainer Dieter Hecking die Aufholjagd (16 Punkte) in der zweiten Saisonhälfte. Nach vier Pleiten in Folge zeigt der Trend aber wieder klar nach unten.
„Sie müssen zusehen, dass die letzte Kurve nach oben geht“, hofft der Mazedonier. Leicht gesagt. Denn „Eckes“ weiß um das arg strapazierte Nervenkostüm seiner jungen Nachfolger: „So ein entscheidendes Spiel ist immer schlecht. Im eigenen Stadion dürfte eigentlich nichts passieren, aber der Teufel ist ja bekanntlich ein Eichhörnchen.“
"Die Mannschaft muss sich jetzt zusammenreißen"
Austreiben soll, wenn es nach den drei FCN-Senioren geht, den Abstiegs-Beelzebub am Samstag vor allem einer: Marek Mintal. „Gerade in so einem Spiel brauchst du einen erfahrenen Mann wie Mintal, der einen Namen hat und torgefährlich ist. Selbst wenn er schlecht spielt, bindet er immer zwei Gegenspieler und in diese Lücke kann dann zum Beispiel Albert Bunjaku stoßen“, plädiert Hintermaier für ein Startelf-Comeback des Club-Phantoms. Ebenso Ciric: „Wenn ich Trainer wäre, würde ich Marek aufstellen. Natürlich weiß Hecking am besten, wie der gerade drauf ist. Aber der Ehrgeiz der Jungen ist nicht genug, um mit dem Druck umzugehen.“
Ob dann mit Phantom oder ohne: „Die Mannschaft muss sich jetzt zusammenreißen, da müssen die Socken qualmen und die Spieler müssen Blut schwitzen“, fordert Eckstein. Denn gegen Köln geht es für den Club (mal wieder) um alles: „Da stehen Existenzen auf dem Spiel. Nicht nur die der Profis, sondern vor allem auch die des Vereins.“ Krischan Kaufmann
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