1. FC Nürnberg: Andi Ottl und Breno, heiß auf die Bayern!

Die Münchner Leihgaben versprechen, „alles zu tun, damit der Club gewinnt“. Und FCB-Stürmer Mario Gomez weiß ohnehin schon, was auf ihn zu kommt: „Mein unangenehmster Gegenspieler“
von  Abendzeitung
Keinerlei Berührungsängste mit den alten Kameraden aus München: Breno (l.) und Andi Ottl.
Keinerlei Berührungsängste mit den alten Kameraden aus München: Breno (l.) und Andi Ottl. © Bayernpress

NÜRNBERG - Die Münchner Leihgaben versprechen, „alles zu tun, damit der Club gewinnt“. Und FCB-Stürmer Mario Gomez weiß ohnehin schon, was auf ihn zu kommt: „Mein unangenehmster Gegenspieler“

Vervollständigen Sie bitte den folgenden Satz: „Zieht den Bayern... .“ Andreas Ottl antwortet spontan: „...die drei Punkte raus.“

Na ja, das klingt zwar etwas holprig. Aber im Kern trifft die Bayern-Leihgabe im Club-Trikot voll ins Schwarze. Ottl und der ebenfalls aus München bis 30. Juni verpflichtete Breno brennen förmlich auf das am Samstag anstehende, unlösbar scheinende Unternehmen: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus.“

Breno: "Ich freue mich schon auf das Duell mit Mario Gomez"

Rachegelüste, weil sie von Trainer Louis van Gaal beim Rekordmeister meist nur links liegen gelassen wurden, hegen beide allerdings nicht. Eine unmissverständliche Kampfansage haben Ottl, der „Sechser“ im zentralen Mittelfeld, und Breno, der Innenverteidiger, dennoch parat. „Auch wenn ich dort noch einen Vertrag habe“, sagt der Brasilianer, „werde ich alles versuchen, damit der Club gewinnt. Mir ist egal, was die Bayern-Fans denken.“ Scheu oder gar Angst kennt der robuste Decker ohnehin keine. Im Gegenteil: „Ich Freude mich schon auf das Duell mit Mario Gomez.“ Das endlich unter Wettkampfbedingungen steigt. Der Bayern-Stürmer hatte schon mehrfach erklärt, Breno wäre sein bislang unangenehmste Gegenspieler gewesen. Aber leider halt nur im Training bei den Bayern.

"In Nürnberg wird ja etwas bezahlt"

Ottl ist ebenfalls optimistisch vor der 180. Auflage des bayerischen Gipfeltreffens. „Bayern wird Meister“, sagt der 24-Jährige, seit 1996 an der Isar unter Vertrag. „Ich hoffe, sie lassen gegen uns die Punkte hier, verlieren dafür nicht gegen andere.“ Sorgen, dass er nach seiner für Juli avisierten Rückkehr in die Landeshauptstadt den ein oder anderen Euro an Prämie von den Bayern mit einem Sieg gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber in den Sand setzen könnte, hat Andi nicht. „In Nürnberg wird ja auch etwas gezahlt.“ Aber eben nur bei Nichtabstieg.

Breno und Ottl sind dabei unverzichtbare Mosaiksteine. „Dass uns beide sehr weiterhelfen“, erklärt Trainer Dieter Hecking, „war in den ersten fünf Spielen nach der Winterpause nicht zu übersehen. Breno merkt man die Spielpraxis bei uns an. In Gladbach hat er sein stärkstes Spiel abgeliefert. Und Andi Ottl muss und soll viel Verantwortung übernehmen. Er füllt diese Rolle zu meiner vollen Zufriedenheit auch aus.“ Lediglich Breno attestiert Hecking noch ein Handicap: „Er spricht leider noch nicht Deutsch.“ Um die Abwehr noch straffer organisieren zu können.

Auf etwaige Tipps seiner beiden Bayern-Leiharbeiter will sich Hecking jedenfalls nicht einlassen. „Ich denke, ich bin gut informiert, muss mich nicht großartig austauschen.“

"Auf den Außenbahnen ist Bayern Weltklasse"

Ottl verrät dennoch das mögliche Erfolgsrezept: „Auf den Außenbahnen sind die Bayern mit Lahm, Robben und Ribéry mit Weltklasse besetzt. Die drei 90 Minuten aus dem Spiel zu nehmen, ist sehr schwierig. Also müssen wir in der Mitte kompakt stehen, im Sechzehner die Räume von Mario Gomez und Thomas Müller zumachen, entsprechend hart verteidigen.“

Dass es an der Tabellenspitze ähnlich eng wie im Keller zugeht, ist Hecking egal. „Momentan sieht es bei uns danach aus, dass Hertha, Hannover, Freiburg und wir die beiden Abstiegsränge ausmachen“, weiß der 45-Jährige. Zusatz: „Das kann sich schnell ändern, vielleicht kommt noch jemand dazu, aber dafür müssen wir schnell anfangen zu punkten.“ Eben auch mal völlig unverhofft. „Zieht den Bayern... .“ Markus Löser

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