0:3! VorgeFürth! Fiasko in Koblenz
Die SpVgg völlig von der Rolle. Möhlmann: „Das war eine Lehrstunde.“ Die schwarze Serie hält
KOBLENZ Fürths Trainer Benno Möhlmann und die nach Koblenz mitgereisten Fans konnten es kaum glauben. 0:3-Klatsche, über 90 Minuten vorgeFührt von einem Tabellen-Kellerkind. Bei TuS Koblenz lieferte die SpVgg am gestrigen Faschingssonntag die bislang traurigste Saisonleistung ab. Es war ein Fiasko.
Sararer, der Bremsklotz
Irgendwie hat Möhlmann immer eine Überraschung parat, brachte Sercan Sararer für den kniegeschädigten Ivo Ilicevic. Benno wollte seine Mittelfeldraute nicht großflächig ändern, deshalb blieb Alex Voigt zunächst auf der Bank. Nachvollziehbar, aber im Nachhinein falsch. Denn Sararer erwischte einen rabenschwarzen Tag, gab entweder den Bremsklotz weil eigensinnig und umständlich, oder den Brandstifter mit katastrophalen Fehlpässen.
Dass die Fürther zur Pause 0:2 zurücklagen, ging aber auf die komplette Truppe, ausgenommen der überragende Keeper Stephan Loboué. Fürth agierte wie gelähmt, hatte sichtlich verwachst und lag deshalb oft flach. Nahezu alle Zweikämpfe in Mittelfeld und Offensive gingen verloren, beinahe logisch also, dass es irgendwann im Kasten klingeln musste. Goran Sukalo traf mit dem Fuß aus 18 Metern, unter Mithilfe von Karaslavov, der den Ball noch abfälschte, und per Kopf aus sechs Metern mit Hilfe der Lattenunterkante. Dass Schiedsrichter Thorsten Schriever den Fürthern dazu noch einen klaren Elfmeter verweigerte (Bajic hatte Takyis Bein eingeklemmt/41.) passte ins trostlose Bild. Letztlich hielt nur Loboué, der dreimal gegen den enteilten Krontiris (9., 11., 45.) rettete sowie einen prima Freistoß von Vata entschärfte (43.) die Fürther im Spiel.
Möhlmann reagierte, brachte Stefan Schröck für Takyi und Alex Voigt für Sararer, baut also seine Raute doch noch um, aber es war zu spät. Vor allem, als Zoltan Stieber total unbehelligt durch die SpVgg-Deckung spazierte und auf 3:0 erhöhte (57.). Krontiris, wieder mal allein durch, setzte noch ein mächtiges Pfund an den Innenpfosten (74.), von den Möhlmännern kam indes – gar nichts.
"Das war heute gar nichts"
So hielt die schwarze Serie der Grün-Weißen in Koblenz: keine Punkte, kein Tor. Das Fazit von Kapitän Daniel Felgenhauer: „Das war heute gar nichts. Wir haben ohne Leidenschaft und Aggressivität gespielt. Hoffentlich war es nur einmaliger Ausrutscher.“
Über den Möhlmann mit seinen Profis „intensiv reden wird.“ Denn: „Das war eine Lehrstunde“, so Möhlmann, „wir sind vorgeführt worden und haben alle Tugenden vermissen lassen. Wir waren von Anfang an nicht da.“ Was Benno auch ein bisschen auf die Qualität zurückführte. „Das ist ein Manko, das wir haben. Schließlich ist im Fußball vieles Kopfsache und was da in den letzten Wochen auf die Mannschaft eingeprasselt ist, kann schon dazu führen, dass sie sich schon auf einer Stufe fühlen, auf der wir nicht sind.“ ERG
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