0:2 - Fürther Mainzelmänner

Analog zum einstigen Tabellenführer der Bundesliga ist auch die SpVgg auf Talfahrt – und relativ ratlos. „Was wir abliefern, ist derzeit weder Fisch noch Fleisch“, grollt Präsident Helmut Hack
FÜRTH/DUISBURG Die Talfahrt geht weiter, das Kleeblatt ist nach dem überflüssigen 0:2 (0:1) beim MSV Duisburg auf dem direkten Weg in Richtung Mittelmaß.
Zwei Tore durch Goran Sukalo (28.,83.Minute) nach Standards besiegelten die Schlappe. Die vierte Niederlage einschließlich der 2:4-Pokal-Pleite gegen Augsburg in Folge. Das Kleeblatt wandelt auf den Spuren des FSV Mainz 05 in der Bundesliga. Stark angefangen, jetzt stark nachlassend. Die Profis von Trainer Thomas Tuchel standen wochenlang auf Platz eins. Nach ihrer Pokal-Pleite (1:2 in Aachen) setzte es zwei Niederlagen (0:2 gegen Dortmund, 0:1 in Freiburg) in der Bundesliga.
Hack: "Mannschaft lässt Trainer im Stich"
Das Kleeblatt kassierte nach dem Pokal-Aus ein 1:2 gegen Aue und jetzt ein 0:2 an der Wedau – Absturz auf Platz sieben. Die Franken und die Mainzelmänner im freien Fall. „Was wir derzeit abliefern, ist weder Fisch noch Fleisch. Die Mannschaft lässt den Trainer im Stich, Mike Büskens ist am meisten gestraft“, grollte Präsident Helmut Hack.
In Duisburg vergaben Leo Haas, Nico Müller und Kingsley Onuegbu hochkarätige Chancen. Schmerzlich vermisst wird derzeit Christopher Nöthe, der SpVgg-Torschützenkönig der vergangenen Saison (15 Tore), der seit dem dritten Spieltag nach einer Schulter-Operation fehlt. Büskens: „Das ist nicht zu ändern. Nöthes Torriecher kann man nicht lernen.“
Im Training ballert der 22-Jährige aber schon wieder munter drauf los, allerdings wird er den ganzen November noch fehlen. Was Hack aber viel mehr auf die Nerven geht: „Die Mannschaft tritt mutlos auf. Wir werden leider den eigenen Ansprüchen und Erwartungen derzeit nicht gerecht. Es fehlt der Glaube.“ Eigentlich ein Fall für den Fürther Sportpsychologen und Ex-Profi Martin Meichelbeck.
Kleine: "Situation sehr gefährlich"
„Die Situation ist sehr gefährlich, wir sind auf dem Weg ins Niemandsland“, warnt Kapitän Thomas Kleine – und beim Blick auf die Tabelle vergeht ihm das Lachen. „Die oberen Mannschaften marschieren, Augsburg, Aue und Duisburg sind weg. Das ist einfach ärgerlich, weil man die ersten Monate hart dafür gearbeitet hat, um auch da oben zu stehen.“
Ein Mal Platz eins, vier Mal Rang zwei, zwei Mal Platz drei, zwei Mal vier und ein Mal fünf und nun erstmals auf sieben – die schlechteste Platzierung in dieser Saison. Die Negativserie soll nun ausgerechnet am Freitag (18 Uhr) daheim gegen den FC Augsburg beendet werden. Kleine: „Wir müssen am Freitag die drei Punkte einfahren, damit wir den Anschluss nach oben nicht gänzlich verlieren.“ Schöne Worte, aber es fehlen die Taten. Matthias Hertlein
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